Am 16. September ist die deutschlandweite Nacht der Museen. Auch das Deutsche Drachenmuseum und das Lindenfelser Museum in der Altstadt öffnen zu diesem Anlass ihre Pforten und bieten freien Eintritt an. Im Lindenfelser Museum sind zudem Demonstrationen von alten Handwerktraditionen zu sehen - mit dabei: Perlenstickerinnen, die Spinnerinnen der Spinnstube, ein Akkordeonspieler und es wird die Verarbeitung von Milch zu Butter gezeigt.

Der Verein Museumsstraße Odenwald-Bergstraße bietet anlässlich der Museumsnacht mehrere Nostalgiefahrten mit einem Oldtimer-Bus von verschiedenen Startpunkten an. Lindenfels wird ab der Metropolregion Rhein-Neckar angefahren, Ziel dieser Fahrt ist auch das Heimatmuseum im alten Rathaus in Wald-Michelbach. Der Flyer mit weiteren Informationen zu den verschiedenen Routen kann auf der Website www.museumsstrasse.eu heruntergeladen werden.

Im Lindenfelser Museum in der ehemaligen Zentscheune der Stadt Lindenfels werden an diesem Tag traditionelle Handwerkskünste dargeboten. Im historischen Ambiente zeigen Lindenfelser wie einst gewebt, gespinnt, mit Perlen gestickt und gebuttert wurde. Auf vier Etagen präsentiert das 1979 gegründete Museum die Lindenfelser Stadtgeschichte, Brauchtum und alte Handwerksberufe. Ein Highlight der Ausstellung ist die Lindenfelser Postkutsche, die 2014 als erstes „Regionales Kulturerbe des Kreises Bergstraße“ ausgezeichnet wurde. Per Smartphone kann man an insgesamt 25 Stationen im Museum Informationen zu den interessantesten Exponaten herunterladen. Dieser Audioguide ist in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Polnisch) abrufbar.

Ebenfalls per Smartphone-Audioguide lässt sich die Vielfalt der Drachen im Deutschen Drachenmuseum Lindenfels im historischen Haus „Baureneck“ erleben. Anschaulich wird gezeigt und erzählt, wie der weltweite Mythos vom Drachen entstanden ist. Zu sehen sind unter anderem Abgüsse eines Schädels des Tyrannosaurus-Rex (T-Rex) und des Archaeopteryx sowie Bilder von Saurier-Knochenfunden. Dazu passt ein „lebender Drache“ – eine Bartagame – die sich neben den vielen Drachendarstellungen im Museum wohlfühlt! Bemerkenswert ist eine Faksimile-Ausgabe des Nibelungenliedes mit der Verbindung zum Drachentöter Siegfried. Auch der „letzte Drache aus dem Odenwald“ unterhalb der Burg Frankenstein ist zu sehen. Rollsiegel-Abdrücke aus Assur. zeigen Drachen-Darstellungen, die ca. 3000 Jahre alt sind.

Die Drachendarstellungen aus aller Welt verdeutlichen die unterschiedlichen Interpretationen der Fabelwesen. Die umfangreichen Sammlungen zeigen Drachen aus Metall, Glas, Porzellan, Holz, Keramik, Drachenschmuck, Schwerter, Ikonen, Briefmarken, Münzen und vieles mehr.

Kinder freuen sich über ein eigenes Erlebniszimmer mit waschechter Drachenhöhle im Obergeschoss und zahlreicher Kinder- und Jugendliteratur rund ums Thema Drache.

Im „Drachengarten“ führt ein Kunstpfad mit Skulpturen zum benachbarten „Bürgerturm“, in dem beleuchtete Drachenbilder aus aller Welt zu sehen sind. 100 Stufen führen auf die Plattform des Turms, der einst Teil der Lindenfelser Stadtbefestigung war. Hier wartet ein herrlicher Ausblick auf Lindenfels und die weitere Umgebung.